Mehr als fünf Löhne auszuzahlen – vor über 20 Jahren bereitete dies Belinda Rösch schlaflose Nächte. Mittlerweile beschäftigt die Rösch Küchen AG 16 Mitarbeitende. Inhaberin Belinda Rösch blickt zusammen mit Geschäftsführer Stephan Horlacher zurück auf das Vierteljahrhundert ihrer Firma.

Ein Bericht von Annemarie Keusch, Wohler Anzeiger vom 14.05.2024

Das Kochen und das Essen zelebrieren, gemeinsam geniessen. Das tut Belinda Rösch. Das tut Stephan Horlacher. Das tut das ganze Team der Rösch Küchen AG in Büelisacker. «Und das tun auch unsere Kunden», sagt Rösch, Inhaberin und Mitgründerin der Firma. «Die Freude am Kochen und an schönen Küchen steht bei uns allen am Anfang. Wir leben Küchen», sagt sie. Dunkel sei aktuell vor allem im Trend, weiss Geschäftsführer Stephan Horlacher. «Und trotzdem sind noch die meisten Küchen weiss.» Aber allgemein lasse sich sagen, dass die Küchen mittlerweile schlichter, schnörkelloser seien als noch vor 25 Jahren, als die Geschichte der Rösch Küchen AG ihren Anfang nahm.

An diesem Anfang standen Belinda Rösch und ihr damaliger Ehemann. 1999 gründeten sie den Betrieb, 2000 folgte die erste Ausstellung – damals noch in Nesselnbach. «Das Büro führten wir von zu Hause aus.» Heute kann Belinda Rösch darüber lachen. Längst haben sie in Büelisacker ein dreistöckiges Firmengebäude gebaut – ein Stock Büro, Empfang und Bemusterung, zwei Stöcke Ausstellung. Angefangen hat aber alles viel kleiner. «Mein damaliger Mann war Mitarbeiter einer Küchenfirma, gelernter Schreiner und Innenausbauzeichner, ich hatte einen kaufmännischen Hintergrund. Wir erachteten diese Voraussetzungen als ideal und wollten es einfach probieren», sagt sie. Zu zweit – neben der Betreuung der drei gemeinsamen kleinen Kinder und neben der Teilzeitanstellung von Belinda Rösch. «Das wurde schnell zu viel und wir setzten alles auf eine Karte.»

Seit 2004 in Büelisacker

Heute weiss Belinda Rösch, dass sich das gelohnt hat, dass es der richtige Schritt war. Ganz einfach war der Start aber nicht. «Niemand hat uns gekannt, auf uns gewartet. Wir mussten uns im ersten Jahr ein Netzwerk aufbauen.» Gleiches passierte nochmals nach dem Umzug nach Büelisacker. Grundsätzlich aber ging es mit der Rösch Küchen AG stetig aufwärts. «Dafür haben wir auch viel investiert», sagt Belinda Rösch. Kochkurse, Vorführungen – sie hätten zu den Ersten in der Region gehört, die solche Anlässe organisierten. «Wir gaben derart Vollgas, dass wir bei den Räumlichkeiten in Nesselnbach schnell an Grenzen stiessen.»

2004 bezog die Firma ihren Neubau direkt an der Kantonsstrasse. Ein Meilenstein, den auch Stephan Horlacher, heutiger Geschäftsführer, miterlebte. Die Rösch Küchen AG habe sich seither in der Region etabliert. «Klar, die Konkurrenz ist gross, aber wir sind auf unterschiedlichen Schienen unterwegs», sagt Horlacher. Im Objektbereich, bei Neubauten seien sie daheim. Ihr grösster Vorteil? «Wir sind ein unabhängiger, familiärer Betrieb, die Entscheidungswege sind kurz», sagt Belinda Rösch. In ihren Ausstellungen zeigen sie das, was ihnen gefällt. Was sie von anderen Küchenbauern unterscheidet. Rösch betont: «Gute Arbeit liefern alle in der Region. Unsere Stärken sind sicher die Erfahrung, die langjährigen Mitarbeitenden. Einige unserer Verkäufer haben ihre Karriere bei uns als Monteure gestartet, alle sind ausgebildete Schreiner, verfügen also über viel Fachwissen.» Und Horlacher ergänzt: «Wir alle kochen selber, wissen also, was nicht nur schön, sondern auch praktisch ist.»

Aktuell wird umgebaut

Bodenständig und mit Flair für Design und Praxis – so beschreibt Belinda Rösch die Küchen ihrer Firma. «Die Beratung auf Augenhöhe ist uns dabei besonders wichtig. Wir wollen nichts verkaufen, was die Kundschaft nicht wirklich braucht und was wir nicht selber bei uns daheim einbauen würden.» Diese Beratungen finden primär in Büelisacker statt. Aktuell wird dort das Erdgeschoss umgebaut, damit der Empfang noch freundlicher, die Bemusterung noch einladender ist. «Stehen bleiben, das wollen wir nicht», sagt Belinda Rösch.

Angesprochen auf die Zukunft sagt sie aber auch, dass weiteres Wachstum nicht angestrebt werde. Stephan Horlacher weiss: «So gross wollten wir ursprünglich gar nicht werden.» Belinda Rösch lächelt. «Der Gedanke, mehr als fünf Mitarbeitenden einen Lohn auszahlen zu müssen, bereitete mir früher schlaflose Nächte. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt.» Entsprechend blickt sie zuversichtlich in die Zukunft. «Gebaut wird immer.»

Jeden Monat Aktion für Kundschaft

25 Jahre Rösch Küchen AG. Natürlich nehmen das die Verantwortlichen auch als Grund, zu feiern. Auf die Kundschaft wartet jeden Monat eine andere Aktion – im Mai beispielsweise ein frei stehender Gefrierschrank zu vergünstigten Konditionen. «Auch intern planen wir den einen oder anderen Anlass, etwa einen zweitägigen Ausflug», verrät Horlacher. Zudem werde eine Jubiläumsküche in der Ausstellung eingebaut – jene, die vom 25. bis 28. April auch an der Messe in Wettingen zu sehen ist.

Sie leben Küchen – das sagen Stephan Horlacher und Belinda Rösch. Was kochen denn sie am liebsten? Horlacher grinst. «Am liebsten bin ich nach wie vor am Grill. Der Kombisteamer ist aber ebenfalls eines meiner Lieblingsgeräte – die Möglichkeiten sind riesig.» Ähnlich sieht es Belinda Rösch. «Den Kombisteamer und den Quooker würde ich nicht mehr hergeben.»